Gerade klingelt der arme Mann vom DPD zum zweiten Mal innerhalb einer Woche und schleppt ein Päckchen in die vierte Etage an meine Wohnungstüre.
“Ein Päckchen für Uta Möller.” Ich erkläre ihm, wie beim letzten Mal, das ich weder Uta Möller bin, noch eine Uta Möller bei mir wohnt und ich noch nicht einmal eine Uta Möller kenne. Der gute Mann erinnert sich daran.
“Die haben eine Adressverfolgung gemacht und die stimmt.” Richtig. Das Päckchen ist an Uta Möller an genau meine Adresse verschickt worden. Kurios finde ich zudem, dass auch mein (korrekte) Telefonnummer auf dem Päckchen vermerkt ist.
Absender ist irgendein Kosmetikversand. Ich erkläre ihm, dass ich definitiv nicht bestellt habe, aber, wenn es sein müsse das Paket annehen würde. Ich habe ja schon einmal Post bekommen, die ich nicht bestellt hatte und die bisher auch niemand zurück haben wollte.
“Hmm. Ja. Da sind aber EUR 33,36 Nachnamegebühr drauf!” Gut dann eben nicht. Er entschuldigt sich für die Störung und verschwindet wieder im Treppenhaus.
Jetzt frage ich mich, wie so eine Fehlsendung zustande kommt. Bestellt eine reale Uta Möller etwas und gibt aus Versehen exakt meine Adresse an? Wer weiß wie alt die Frau schon ist.
Sucht sich der Versender einfach Adressen heraus und verschickt Ware mal auf gut Dünken? Vielleicht gibt es ja Menschen, die dem Paketboten eins abkaufen. Vielleicht macht sich da einfach einer einen Jux und bestellt Sachen für mich? Immerhin kann man sowohl meine Adressdaten als auch meine Telefonnummer im Internet (sowohl auf meiner Webseite hier als auch im Online-Telefonbuch) finden.
Gleiches gilt allerdings auch für Uta. Eine schlichte Suche nach “Moeller Aachen” ergibt auch den Datensatz für Frau Möller die Kosmetik bestellt hat.
Und im die Frage im Titel zu beantworten: Uta ist Psychologische Therapeutin am Theaterplatz 13 in Aachen. Also gerade mal fünf Minuten zu Fuß entfernt.
Update (2.12.2005)
Heute morgen ruft mich eine nette junge Dame von DPD an und fragt mich warum ich gestern das Paket erneut nicht angenommen habe. Ich erkläre ihr freundlich, dass ich nicht Uta Möller bin und diese auch nicht hier wohnt, ich sie aber – zwar nicht persönlich – nach meinen gestrigen Recherchen kennen würde.
Sie bedankte sich freundlich für die Auskunft und wünschte mir einen schönen Tag. Nett gelöst, wenn auch immer noch unverständlich, wie es zu der Fehladressierung kam.