Ich mache das Ganze ja nicht aus reiner Langeweile. Neben meiner Motivation habe ich natürlich ein paar Anforderungen, die das Smarthome mit HomeAssistant erfüllen soll, die ich mal in einer ersten groben Zeichnung festgehalten habe:
Inhalt
Updates und Wartung
Ich habe das System mit Docker-Containern zwar grundsätzlich verstanden. Trotzdem ist mir die Wartung, das Aufsetzen neuer Container und Komponenten und die Kommunikation zwischen den Containern auf der Console (oder Tools wie Portainer) dennoch zu aufwendig.
Ich habe latent immer das Gefühl, dass beim nächsten Update irgendetwas schief laufen könnte, weil ich irgendetwas falsch gemacht habe. Und wenn ich dann ein paar Wochen oder gar Monate die Update nicht gemacht habe, war die Angst umso größer.
Ich habe die Hoffnung, dass ich über Homeassistant OS und die Installtion von AddOns größere Sicherheit für mich bekomme. Zwar nutzen die AddOns intern auch Docker-Container, aber die Konfiguration wird weitestegehend auf Homeassistant und passend (automatisch) vorgenommen.
Zigbee-Reichweite
Zigbee-Komponenten mit Strom-Anschluss haben ja grundsätzlich die Eigenschaft im Zigbee-Mesh auch als Repeater zu fungieren. Klappt das im Haus noch ganz OK mit dem angesteckten USB-Dongle, verliere ich im hinteren Teil des Gartens meist schnell die Verbindung zu den Geräten.
Ich habe schon seit längerem Zigbee2MQTT im Einsatz und werde das auch in Zukunft nutzen. Allerdings werden ich nach einiger Recherche auf einen Zigbee-LAN-Koordinator setzen, den ich örtlich getrennt vom Server ins LAN einbinden kann.
Das bringt zudem den Vorteil mit sich, dass ich den Server mit HomeAssistant in den Serverschrank stecken kann — wo er auch hingehört.
Da ich mich schon für Zigbee2MQTT (statt ZHA/ Zigbee Home Automation, Silicon Labs Chip) entschieden habe, habe ich mir einen Zigbee-Coordinator mit entsprechendem und empfohlenen Chip (Texas Instruments CC2652P) besorgt.
Automation
Automationen nutze ich natürlich heute schon. Aber oft habe ich Automationen an irgendwelche Helfer gehängt, die ich manuell umstellen muss. So habe ich eine manuelle Sommer-Steuerung, eine Abwesenheit und auch am Abend schalte ich noch heute manuell bestimmte Szenen ein.
Wird Sonnenenegie produziert will ich diese und maximal selbst nutzen. Bin ich im Homeoffice soll bei Bedarf die Heizung ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Ich habe jede Menge eigene Ideen und noch mehr Ideen bekommt man bei Youtube und Co., z.B. bei Spiel und Zeug um mal nur eine Serie zu nennen.
Dashboards
Jetzt habe ich selbst gerne viele Daten im Blick, mag Visualisierungen und möchte so gut wie alles steuern können. Das führt dazu, dass der Rest der Familie das Wall-Tablet eher nicht nutzt sondern lieber auf die Schalter, Knöpfe und das Handy zugreift. Im Zweifel bekomme ich ein »Ich kann das Lichtband nicht ausschalten, das musst du machen!« an den Kopf geschmissen. D.h. es wird sehr einfache und bedienbare Dashboards geben und ein paar Screens, auf denen ich dennoch alles tun und sehen kann.
Da ich ein absoluter Liebhaber von gutem Design bin müssen die Dashboards auch hübsch aussehen und mit entsprechender Funktionalität ausgestattet sein. Als ich vor einigen Jahren mit den ersten und zweiten Screens begonnen habe, musste noch einiges über HACS-Erweiterungen, Tools und CSS/ JS gebastelt werden. In den letzten Jahren (vor allem Monaten) hat sich wirklich sehr viel getan. Bedingungen, Karten und Co. sind erwachsen geworden. Vieles kann Homeassistant nun schon nativ. Ich freue mich mit einer großen Portion Respekt schon vor der Neugestaltung der Dashboards.
Ob es am Ende auch eine Voice-Einbindung geben wird weiß ich noch nicht. Ich persönlich spreche nicht so gerne mit den Geräten. Vielleicht kommt das aber auch mit den Möglichkeiten, dass einige Themen doch sinnvoll per Sprache zu bedienen sind.
Informationen für die Dashboards
- Abfall/ Mülabfuhr
- Wetterdaten
- An-/ Abwesenheit
- Temperatur
- Energie/ Verbrauch
- Sicherheit
Aktionen über die Dashboards
- Licht
- Klima/ Heizung
- Pool
- Garten
- Medien
Energie
Schon lange vor der Installation unserer PV-Anlage habe ich die Energiedaten direkt aus dem Stromzähler ausgelesen. Das gab ein gutes Bild zum Standard-Verbrauch, Verbrauchsspitzen, dem Energieverbrauch für Pool und Co sowie einiges an Optimierungen. Mit der PV-Anlage wurde auch der Stromzähler getauscht — da warte ich noch immer auf die Infos des Betreibers, damit ich die Werte wieder auslesen kann.
Mit der Installation der PV-Anlage und der Anschaffung eines E-Fahrzeugs kommen die Anforderungen ein eine smarte Stromnutzung in den Vordergrund, die dann bares Geld sparen können.
Seit ein paar Wochen kommt ein smarter Wasserverbrauchszähler dazu, der integriert werden möchte. Genau rechtzeitig, bevor ich den alten Wasserzähler versuche mit AI on the edge smart zu machen.
Testsystem
Ich habe den Wunsch und Traum, dass ich Dinge nicht im Echt-System ausprobieren muss, sondern alles sauber in einem Testsystem ausprobiere und es erst danach in das Produktiv-System integriere.
Ich spreche bewusst von Wunsch und Traum, da ich zwei große Hürden sehe:
- Ich habe bisher noch keine sinnvolle Möglichkeit gefunden neben einem Live-System ein Test-System zu betreiben, das es ermöglicht Dinge auszuprobieren (mit dem echten Haus und allen Komponenten). Beschränkungen gibt es hingegen einige, sodass sich einzelne Hardware-Komponenten nur einmal einbinden lassen, dass man Steuerungen und Automationen eventuell aus zwei Systemen gegeneinander ausspielt und vieles andere mehr.
- Ich weiß wie sehr ich es liebe und hasse, neue Dinge einzubinden. Funktionieren die Dinge ist alles gut. Klappt etwas nicht und man investiert viel Zeit in Recherche und Lösung, weiß ich von mir selbst wie wenig Bock ich habe, das Ganze noch einmal (eventuell mit erneuten Problemen) in ein anderes System zu integrieren. Das sind ja auch die Bauchschmerzen, die ich beim Neu-Aufsetzen hier habe. Dagegen ist ein sauberes System ein toller Luxus. Ich mülle nichts zu, was ich aufräumen müsste (und nie tun werde).
Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema entwickelt…
Multi-Locations
Ein weiterer Traum ist es, eine kleine Zweit-Lokation in das SmartHome einzubinden. Ich träume davon auch unser Boot ins Smarthome einzubinden um Geräte wie den Kühlschrank zu schalten (heute schalten wir den ab und erst bei der nächsten Tour wieder ein — also dauert es bis kalte Getränke an Bord sind), die Batterie-Ladung zu überwachen oder eine Kamera einzubinden.
Sogar die Automationen könnten aufeinander abgestimmt sein. Kühlschrank ein auf dem Boot und alle unterwegs zum Boot, dann zu Hause die Abwesenheit einschalten. Ideen. Träume. Wünsche.
Fazit
Genug der Ideen und Planung. Im nächsten Teil muss in die Umsetzung gehen, ggf. Hardware beschafft werden um endlich mal loszulegen.
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