Fluchen oder Freuen?
Seit dem 1. Mai 2005 gibt es das neue Pfandgesetz, was es dem Kunden ermöglicht, alle Einweg-Pfandflaschen überall abzugeben. Die Inselllösungen fallen also weg.
Denkste! Grundsätzlich kann ich in meinem Discounter um die Ecke zwar auch Einweg-Pfandflaschen vom Discounter hinterm Haus abgeben, aber ich muß strenge Regeln beachten:
- Die Flasche muß komplett so aussehen, wie zum Zeitpunkt des Verkaufs. Das heißt: Nicht eindrücken, Deckel drauf, Etikett nicht abknibbeln.
Gestern abend – ich hatte noch keine Pfandflaschen dabei – erlebte ich dann auch schon die ersten Abenteuer. An den onehin schon lahmen Kassen mußte ich nun noch weitere, halbe Ewigkeiten warten, weil die Kunden nun mit Säcken voll leerer Flaschen antraben, um diese abzugeben.
Grundsätzlich zwar ein Mehraufwand, aber eigentlich würde ja zählen genügen.
Denkste! Nochmal! Jede Flasche wird einzeln auf ihre äußere Form untersucht. Ist das Etikett komplett (obwohl auf einem Hinweisschild steht, das lediglich das Pfandzeichen und der EAN-Code erhalten bleiben müssen)? Jede kleinste Delle wird mit der entsprechenden Erklärung ausnahmsweise noch mal angenommen.
Die Erklärung war auch eine ganz haarsträubende:
Aldi hat nun Einweg-Pfandflaschen-Rücknahme-Automaten, die mit modernster Feinmechanik und Laservermessung die Flaschen untersuchen. Geben sie dort eine verbeulte Flasche, oder eine ohne Etikett, oder eine ohne Deckel ab, wird sie nicht akzeptiert. Um jetzt die Aldi-Sammler abzuwehren, nimmt Plus die Flaschen einfach auch nicht an.
Auf Nachfrage eines interessierten Kunden, warum man denn nun auch die offensichtlichen Plus-Einweg-Pfandflaschen untersuche gab es die erneut wunderliche Antwort:
Die dürfen wir dann auch nicht mehr annehmen!
Ob nun die Sache mit dem Einwegpfand einfacher geworden ist bleibt noch fraglich. Auf jeden Fall kann ich jetzt die gesammelten Flaschen abgeben und muß wohl neuerdings peinlich genau darauf achten, dass mit niemand eine Beule in die Cola-Flasche drückt oder mir gar das Etikett böswillig klaut.