Warnung: Das Verhältnis der Vorgeschichte zum Urlaub wird verzerrt dargestellt!
Vor dem Urlaub
“Warum wollt ihr denn da hin?” haben wir das eine oder andere Mal gehört. Wir wollten einen günstigen Entspannungsurlaub machen, der zudem relativ kurzfristig geplant wurde. Ab zum Düsseldorfer Flughafen; in die Reiseboutique und nach Angeboten Ausschau halten. Schon nach dem dritten “Stand” hat man einen absoluten Farb- und Informations-Overflow (Achtung: Informatik).
Was also tun? Festlegen. Finanzielle Grenze setzen: 500 Euro. Ziel festlegen: Türkei – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nur von Ägypten zu schlagen. Konkrete Angebote einholen: Sieben Stück. Auf dem Weg zur Beratung bei Starbucks fiel uns auf, dass wir einen klitzekleinen Gang vergessen hatten. Da auch noch fragen? Da auch noch fragen!
Gott sei Dank haben wir das gemacht, denn gleich am ersten Schalter – weitere haben wir dann garnicht mehr besucht – hat uns ein sehr netter junger Mann sehr gut beraten und auch mit persönlichen Eindrücken, Tipps und Tricks versorgt. Außerden hatte der endlich mal seine Software im Griff. Bei den übrigen Anbietern machte das eher den Eindruck, dass dort 400-Euro-Deppen sitzen, die sich was zusammenklickern.
Nach einen wirklich ausführlichen Gespräch hatte er in etwa abgeklopft, was wir wirklich wollen und uns entsprechend zwei Angebote unterbreitet. Was uns nicht gefiel: Abflug nachmittags ab Düsseldorf und Rückflug irgendwann um 6 Uhr (morgens!) ab Antalya. Bei einer Woche gehen da gleich zwei Tage flöten.
Dieser nette junge Mann wollte uns seine persönliche Empfehlung – Hotel Sinatra – nicht vorenthalten, sogar mit der Option den Urlaub zu verlängern. Genau das haben wir dann auch getan. Neun Tage, bei nahezu optimalen Flugzeiten. Abflug morgens um halb zehn (Nein: Ohne Knoppers) und Rückflug nachmittags um vier.
Auf geht’s
Am 30. Juli ging es dann also los. Koffer ins Auto und ab nach Düsseldorf. Landung in Antalya: pünktlich. Koffer geschnappt und raus. Zum Info-Schalter von att. “Zu welchem Hotel?” – “Sinatra” – “OK. Bus 110 hier links um die Ecke!” Links um die Ecke. Bus 110. VW LT. Klimatisiert. Wir, noch zwei Deutsche und zwei Holländerinnen. Direkttransfer zum Hotel. 70 Minuten. Super.
Im Hotel angekommen gab es eine kurze Einweisung, Schlüssel und die Fernbedienungen für TV und Klimaanlage. Sicherheitshalber wurde der Strom nur aktiviert, wenn der Schlüsselanhänger in einer speziellen – schon leicht ausgeleierten – Vorrichtung steckte. Das funktionierte leider nicht so recht und die Mini-Bar war nicht eingeschaltet, was wichtig für die Medikamente war. Also zeimal an der Rezeption beschwert und dann einen techniker bekommen, der das Problem schnell löste und uns auch die Schlüssel-Strom-Abhängigkeiten erklärte. Mit Trick 17 ging es nämlich dann doch.
Nun, da es sich wie gesagt, um einen reinen Erholungsurlaub handelte will ich Euch hier jetzt nicht langweilen, indem ich Euch erzähle, wann wir was beim All-Inklusive gegessen oder getrunken haben, wann wir am Pool oder Strand waren.
Insgesamt war es einfach sehr nett, sich so garnicht uk irgendwas kümmern zu müssen.
Lediglich zwei Ausfüge haben den Essen-Strand-Essen-Pool-Essen-Trinken-Alltag unterbrochen. Ein kostenloser Öger-Tours-Ausflug zu den drei Wasserfällen, einem Leder-Center, einen Schmuck-Center und dem Bazar in Antalya und zweitens einen Ausflug auf einem Boot.
Also der erste Ausflug war sehenswert und witzig im Bazar zu verhandeln, beinhaltet allerdings auch – wie eine Butterfahrt – Verkaufsveranstaltungen im Leder- und Schmuck-Center. Im Schmuck-Center – bei Storks (nie gehört, soll aber international sein) – machten wir sogar einen so kaufkräftigen Eindruck, das und so ein Schmuck-Verkäufer hinterherschlich und ständig das Gespräch suchte, was wir denn nun kaufen wollten, uns schließlich sogar in die spezielle russische Etage führte, um uns dort die wirklich teuren Schmuckstücke zu zeigen. Es war stressig und interessant; die Wasserfälle malerisch (Fotos in Kürze). Nicht mehr. Nicht weniger. Ach ja: Essen gab es in einem ganz netten Garten-Restaurant. Das war sehr nett.
Der Ausflug auf dem Boot war sehr schön und erholsam. Entlang der Küste mit mehreren Stopps, bei denen wir – vom Schiff springend – in den schönen Buchten schwimmen konnten. Ordentliches Essen an Boot und natürlich All-In! Da haben wir dann auch noch zwei andere Päärchen kennengelernt: Aus Köln und Moers/Rheinberg.
Nach den neun Tagen – die völlig ausreichend sind – ging es dann bei 42°C in den Flieger und wir landeten bei 17°C und Regen in Düsseldorf. Das war schon ein wenig hart.
Eindrücke und Fakten
- Der Türke in den touristischen Regionen ist sehr freundlich, lustig und nett. Kaum zu vergleichen mit einigen der Landsleute, die hier leben und einen auf “dicke Hose” machen.
- Ein Spaziergang durch den Ort zeigt ein krasses Gefälle zwischen den Wohnungen/Häusern der Einheimischen und den Hotelanlagen direkt am Strand.
- Einige Menschen – vornehmlich Russen – merken garnichts mehr und liegen am Strand im String und oben-ohne.
- Mein Magen ist nicht so unempfindlich wie ich gedacht hätte – Eiswürfel aus Kranwasser, viel Sonne, sehr kalte Getränke oder scharfes Essen haben meinen Magen einen Tag sehr gequält.
- Viele Verkäufer kommen aus Deutschland oder haben lange in Deutschland gelebt.
- Medikamente sind unschlagbar billig. 100 Asprin kosten gerade mal 0,80 Euro.
- Wir sind keine Pauschaltouristen. Noch nicht. Das war zwar alles ganz nett aber dann doch zu langweilig.
- Die Türkei ist schön. Würden wir auch wieder hinfahren. Nicht nächstes Jahr. irgendwann.
- Im Hotel wurden wir – unwissentlich – per Webcam live ins Web übertragen. Man kann die Kamera im Pool- und Terassenbereich sogar fernsteuern und zoomen. Das finde ich ja nicht so klasse. Aber gut. Da ticken die Uhren halt anders.
- Die Lufttemperatur war ständig zwischen 35°C und 43°C. Der Pool war erfrischender als das Meer, das teilweise bis zu 27°C warm war.