Ich sollte ernsthaft darüber nachdenken ob ich diese Artikel zukünftig nur noch »Grausame Bahn«, »DB-schiß« oder »Endstation Bahn. Bitte alle aussteigen!« nenne.
Seit wirklich sehr langer Zeit trifft es sich heute einmal wieder, dass ich mit der Bahn nach Duisburg fahre und dort einen Termin habe. Um ganz genau zu sein wollen wir nachher grillen.
Ich spurte also – wie immer – zum Aachener Hauptbahnhof, der momentan in Schutt und Asche gelegt wird und ich nicht weiß, was dort eigentlich gemacht wird.
Am üblihchen »Gleis 3a« steht noch der Zug aus Duisburg, Ankunft 16:19 Uhr angeschlagen. Darunter in roten Lettern, dass was kein Bahnreisender gerne sieht: »ca. 45 Minuten Verspätung«. Klasse!
Da der Zug nach Duisburg sonst 19 Minuten Aufenthalt in Aachen hat, verlängert sich meine Wartezeit also auf nur gut 20 Minuten, die dann auch angegeben werden.
Ganz in der altbekannten Tradition der Bahn dehnt sich diese Verspätung auf gut 30 Minuten aus. Dann sitze ich aber im Zug und lasse mich ohne weitere Verspätungen an der »Streckensperrung in Hückelhoven-Baal« vorbeikutschieren.
Dann verläuft die Fahrt, bis auf die Verspätung, eigentlich ganz normal. Bis zur Einfahrt in den Hauptbahnhof Mönchengladbach. Quasi mit der dortigen Einfahrt verkündet der Konservern-Zugführer (per Lautsprecher): »Aufgrund unserer Verspätung von über 30 Minuten endet der Zug hier außerplanmäßig. Reisende in Richtung Duisburg haben Anschluß an die Regionalbahn, die auf Gleis drei wartet. Planmäßige Abfahrt war 18:08 Uhr.«
Was nun kam, war dioch so klar: Genervte Fahrgäste in der RB33, weil sie warten mußten. Genervte Fahrgäste aus Aachen, weil sie (raus, runter, rauf, rein) umsteigen mußten. Alle genervt, weil die Bahn völlig überfüllt den weiteren Weg meistern mußte.
Sicherlich wäre es, mal abgesehen von weiteren Verspätungen, unsinnig gewesen zwei Bahnen exakt dieselbe Strecke fahren zu lassen. Es drängt sicher bei mir aber der Verdacht auf, dass die Verspätung absichtlich ausgedehnt wurde, um diesen Anschluss in Mönchengladbach hinzubekommen. Sinnvoll und kundenfreundlich wäre es gewesen, wenn die Bahn kurzfristig einen zusätzlichen Wagen angekoppelt hätte um wenigstens die Überfüllung etwas einzuschränken. Gott sei Dank waren heute die Temperaturen einigermaßen erträglich.